«Wir sorgen mit ausreichender Liquidität dafür, dass wir als Organisation weltweit immer in Fahrt bleiben», sagt Jonathan Schläpfer, Head of Treasury Operations bei der Würth Finance.
Jonathan, was bedeutet globales Cash-Management für die Würth-Gruppe?
Eine Grundfunktion der Würth Finance als zentrale Treasury-Einheit ist es, die Liquidität der Würth-Gruppe sicherzustellen, sodass alle Rechnungen von den Würth Gesellschaften bezahlt werden können. Die Abteilung Treasury Operations ist für die technische Abwicklung aller relevanten Transaktionen zuständig. In unserer dezentralen Organisation mit über 400 Unternehmen in etwa 80 Ländern spielt das Cash-Management eine zentrale Rolle. Wir arbeiten mit 26 Währungen und kümmern uns um die erfolgreiche Abwicklung von jährlich über 6.000 Währungsgeschäften mit den Banken. Dazu gehört auch die Sicherstellung der Konnektivität zu allen Banken. Durch unsere automatisierte Zusammenarbeit mit den Banken minimieren wir Währungsrisiken, nutzen die flüssigen Mittel optimal und schaffen Transparenz und Effizienz. So wirtschaften wir noch wirkungsvoller – ganz im Sinne unseres Mottos «Gemeinsam mehr bewegen».
Wie behält man den Überblick über so viele Gesellschaften und Währungen?
Im Treasury Management der Würth Finance laufen alle Geldflüsse mit den Banken über unseren Tisch respektive Bildschirm. Wir gewährleisten, dass diese Geldflüsse sicher und effizient abgewickelt werden. Wir halten Bankkonten in den entsprechenden Währungen, meist direkt im jeweiligen Land. Manchmal vergleiche ich unsere Arbeit mit dem Betreiben eines Eisenbahnsystems: Solange alles läuft, ist alles perfekt. Aber wenn eine Weiche klemmt, wird es kompliziert und teuer. Dank unserem neuen Cash-Management-System können wir die Prozesse viel enger überwachen und wissen sofort, wo das Problem liegt.
Ein neues IT-System für das Cash-Management?
Ja, wir sind seit August 2024 mit einem neuen Cash-Management-System live – ein echter Meilenstein, auf den wir stolz sind. Es war ein langer Prozess, richtiges Change Management, aber die Mühe hat sich gelohnt. So bietet unter anderem die neue, von uns selbst konzipierte Dashboard-Oberfläche einen schnellen und aktuellen Überblick über alle relevanten Informationen und Probleme. Eine besondere Innovation: Das System berechnet selbst, welche Überträge nötig sind – speziell bei den vielen Eurokonten, die wir bei verschiedenen Banken haben, ist dies eine sehr wertvolle Funktion. Diese regelbasierte Systemsoftware hat das Vorgängersystem abgelöst und bietet mehr Transparenz, Qualitätssicherung und Automatisierung.
Welche Herausforderungen stehen in nächster Zeit an?
Wir haben zusammen mit einem Bankpartner die Implementierung eines neuen Multi-Bank-Pooling-Systems gestartet. Damit können wir den Zinsertrag und auch die Automatisierung des globalen Cash-Managements weiter verbessern. Zusätzlich sind wir mit dem laufenden Grossprojekt für die Erneuerung der IT-Applikationslandschaft der Würth Finance beschäftigt. Das wird ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf unsere Cash-Management-Systeme haben und sicherstellen, dass wir auch in Zukunft mit unseren Lösungen voll in Fahrt bleiben.